30.04.2021

«Stärkung von Vereinen und Ehrenamt

Die SPD- Fraktion beantragt, wie folgt zu beschließen:


1.

Der Rat der Stadt Lengerich beauftragt die Verwaltung, dazulegen, welche Maßnahmen in den Jahren 2019 bis einschließlich 2021 zur Stärkung des Ehrenamts und der Vereinsarbeit bereits eingeleitet wurden und in welcher Form den Vereinen bei der Beantragung von Fördermitteln Unterstützung gewährt wurde.


2.

Der Rat der Stadt Lengerich beauftragt die Verwaltung – insbesondere die Stabstelle Ehrenamt-, erste Vorschläge und Ideen zu entwickeln, mit denen die Tätigkeit der Vereine und Verbände mehr unterstützt und gefördert werden kann.

Daran anschließend ist in Zusammenarbeit mit allen interessierten Vereinen und Verbänden ein Maßnahmenpaket zur Stärkung des Ehrenamts und der Vereinsarbeit zu entwickeln.


Begründung:


Bürgerschaftliches Engagement ist ein zentraler Baustein für ein funktionierendes Gemeinwesen. In freiwilligen Feuerwehren, im Technischen Hilfswerk, auf Fußballplätzen und in Sportvereinen wird sehr viel für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft geleistet, sodass der durch diese Arbeit


erzielte Mehrwert nahezu unbezahlbar ist. Bereits in der Vergangenheit war es für viele Vereine und Verbände schwierig, diese Aufgaben weiterhin zu erfüllen, zumal die Zahl der Ehrenamtlichen stetig abnimmt und die Finanzierung dieser Aufgaben immer schwieriger wird. Die Stadt hat darauf bereits reagiert und durch die Einrichtung einer Stabstelle für Ehrenamt einen funktionellen Rahmen dafür geschaffen, das Ehrenamt bei der Bewältigung dieser Aufgaben zu unterstützen.


Welche Unterstützungsangebote bereits bestehen, ist der breiten Öffentlichkeit und den Vereinen aber bisher nur unzureichend bekannt.


Aufgrund dessen fordern wir, dass die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Unterstützung des Ehrenamts und der Vereine einmal zusammenfassend dargestellt werden.

Durch die Corona- Pandemie haben sich die bestehenden Probleme noch deutlich verschärft, so dass viele Vereine nunmehr vor einem finanziellen Abgrund, zumindest aber vor beträchtlichen Herausforderungen stehen.


Die Problemlagen und Herausforderungen sind sehr unterschiedlich.


Zu nennen sind insbesondere

- finanzielle Einbußen durch Ausfall von Einnahmemöglichkeiten

- finanzielle Einbußen durch Vereinsaustritte

- Einschränkungen bei der Jugendarbeit, Verlust der Mitgliederbindung

- Mitgliederschwund nach der Zwangspause

- fehlende Unterstützung bei rechtlichen und finanziellen Problemstellungen

- Verlust ehrenamtlicher Betreuer

- unzureichende Strategien zur Gewinnung Ehrenamtlicher


So zahlreich die strukturellen Problemlagen im Allgemeinen und die durch die Corona- Pandemie verursachten Probleme im Besonderen sind, so zahlreich sind die Möglichkeiten zu einer aktiven Hilfestellung für die Vereine. Diesbezüglich sind bereits diverse Hilfsprogramme des Bundes, der Länder und der EU aufgelegt worden, die teilweise den Vereinen aber noch gar nicht bekannt sind.


Daher wird die Verwaltung aufgefordert, erste Ideen und Vorschläge zur Förderung der Vereinsarbeit und des Ehrenamtes auszuarbeiten und darzulegen.


Die SPD- Fraktion ist davon überzeugt, dass die Entwicklung eines konkreten Maßnahmepaketes zur Stärkung des Ehrenamtes und der Vereinsarbeit jedoch nur gelingen kann, wenn man die Betroffenen zu Beteiligten macht und den Vereinen und Verbänden die Möglichkeit gibt, Ihre Unterstützungsbedarfe im politischen Dialog selbst zu formulieren.


Damit dieser Prozess zum Erfolg führt, muss jedoch schon ein Arbeitsgrundlage mit Vorschlägen und Ideen vorhanden sein, anhand derer das Maßnahmenpaket entwickelt werden kann. Würde der Prozess hingen bei „Null“ starten, würde dadurch nur noch mehr Mehrarbeit in den Vereinsvorständen verursacht und kein strukturierter Dialog ermöglicht werden.


Aufgabe der Politik wird es sein, den Prozess als weiterer Akteur zu begleiten und zu formulieren, welche Maßnahmen von Seiten der Verwaltung ergriffen werden können, um das Ehrenamt im Allgemeinen und die Vereine im Besonderen zu unterstützen.


Andreas Kuhn

für die SPD Fraktion

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