«Antrag zum Schulentwicklungsplan

Der Rat der Stadt Lengerich möge beschließen:

  • Der Rat der Stadt Lengerich beauftragt die Verwaltung, das notwendige Verfahren für die Errichtung einer Schulform des längeren gemeinsamen Lernens für das Schuljahr2014/ 2015 vorzubereiten. Die Verwaltung wird beauftragt, sowohl die Schulform Sekundarschule als auch die Schulform Gesamtschule der Öffentlichkeit und den Eltern vorzustellen. Daneben ist abzufragen, ob Eltern ggf. den Erhalt des bisherigen Systems mit Realschule und Gymnasium (aber ggf. ohne Hauptschule) wünschen. Die Informationsveranstaltungen sollten möglichst nur für kleinere Gruppen angeboten werden (nicht mehr als 100 Erziehungsberechtigte( z.B. eine Inforationsveranstaltung pro Grundschule bzw. pro Kindergarten).

  • Die Verwaltung wird beauftragt, vor Eintritt in Detailplanungen eine umfassende Elternbefragung einzuleiten, wobei nicht nur die Erziehungsberechtigten der Schüler, die den Eingangsjahrgang einer künftigen Schule bilden würden, zu befragen sind, sondern die Schüler sämtlicher Grundschulklassen. Darüber hinaus sind auch die Eltern sämtlicher Kinder im Vorschulalter ( 0- 6 Jahre ) zu befragen. Bei der Befragung ist durch geeignete Maßnahmen (z.B. Prämien für Klassenpflegschaftsvorsitzende, 2 von 3Kita- Leitungen etc.) sicher zu stellen, dass ein möglichst vollständiger Rücklauf der Fragebögen gewährleistet wird.

  • Da die Schule offenbar eine überörtliche Versorgungsfunktion erfüllen soll, wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob auch die Erziehungsberechtigten von Kindern an Grundschulen benachbarter Schulträger ( Lienen, Tecklenburg/ Ladbergen) mit deren Zustimmung befragt werden können.

  • Die Verwaltung wird, beauftragt mit der Gemeinden Lienen und Tecklenburg in Verhandlungen darüber einzutreten, ob die Errichtung von Teilstandorten für eine Gesamtschule oder eine Sekundarschule gemäß den Vorgaben des 8. Schulrechtsänderungsgesetzes gewünscht wird.

Begründung:

Die von der Verwaltung und den anderen Fraktionen propagierte Sekundarschule ist offenbar von den betroffenen Eltern nicht gewünscht. Das war jedenfalls das Ergebnis der letzten Elternbefragung. Gleichwohl hat zumindest die Fraktion Bündnis 90/ Grünen signalisiert, dass dort nach wie vor Handlungsbedarf im Hinblick auf die Neustrukturierung der Schullandschaft gesehen wird. Die SPD- Fraktion teilt diese Einschätzung, zumal die Hauptschule von der Bezirksregierung aufgrund nicht ausreichender Anmeldezahlen wohl alsbald geschlossen wird.
Oberste Priorität bei einer möglichen Umstrukturierung der Schullandschaft in Lengerich hat für uns nach wie vor der Elternwille, und zwar der Wille aller potentiell betroffenen Eltern. Daher müssen alle betroffenen Eltern sorgfältig und unvoreingenommen informiert werden und der Elternwille muss umfassend ermittelt werden.

Folgende drei Handlungsalternativen sind unseres Erachtens gegeben:

  1. Beibehaltung des status quo ohne Hauptschule
  2. Gründung einer Gesamtschule neben dem Gymnasium
  3. Gründung einer Sekundarschule

Ob und in welchem Umfang im Zusammenhang mit der Neugründung von Schulen einzelne Schulen auslaufend zu stellen sind, wird erst anhand der Ergebnisse der Elternbefragung und nur im Einvernehmen mit den Eltern zu ermitteln sein.
Um nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, ist eine umfassende Information über die zur Wahl stehenden Alternativen nötig, wobei alle Betroffenen einzubeziehen sind.
Dabei müssen die Unterschiede der einzelnen Schulformen bzw. Handlungsalternativen umfassend und anschaulich dargestellt werden und die Verwaltung muss bei der Darstellung der zur Auswahl stehenden Handlungsalternativen absolute Neutralität wahren.
Wir sind zwar auch der Auffassung, dass sämtliche Elternvertreter, sowie die Lehrer, die Schulverwaltung und die Mitglieder des Rates im Verfahren zu beteiligten sind.
Wir setzen jedoch voraus, dass das Meinungsbild ausschließlich bei den Eltern abgefragt wird, die künftig unmittelbar betroffen sein können.
Eine weitere Begründung erfolgt mündlich.

 Für die SPD – Fraktion
Andreas Kuhn
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